Der Lungenkrebs ist bei Männern nach Prostata- und Darmkrebs und bei
Frauen nach Brust- und Darmkrebs die dritthäufigste bösartige
Tumorerkrankung in Deutschland (Laut DKG; 2002/2004).
Die gesamte Versorgungskette basiert
auf organisations- und leitlinienkonformen Entscheidungskonzepten. Die
Abläufe von Diagnostik, Therapie und Nachsorge werden dadurch optimiert
und standardisiert.
Somit können unsere Patienten schneller und mit
besseren Ergebnissen bezüglich ihrer Lebensqualität und ihrer
Überlebenschancen behandelt werden. An einem Standort werden alle
Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten angeboten.
Auch durch die
Kooperationen mit externen Partnern können die Patienten reibungslos in
die nächste Behandlungsphase übergeleitet werden, z.B. in die
Strahlentherapie oder später in die Nachsorge.
Man unterscheidet zwei Arten von Brochoskopien: entweder werden die
Atemwege (meist unter Vollnarkose oder Sedierung) mit einem starren Rohr
oder mit einem flexiblen Gummischlauch mit Kamera untersucht. Dabei
können mithilfe einer Bürste, einer Spülung oder mit einer kleinen Zange
kleinste Gewebeproben entnommen werden, die dann mikroskopisch auf
Veränderungen untersucht werden.
Das Skelettszintigramm ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, bei
dem Veränderungen im Knochenstoffwechsel dargestellt werden können.
Diese können ein Hinweis auf Knochenmetastasen sein. Bei der
Untersuchung wird eine kleine Menge eines radioaktiven Arzneimittels in
die Blutbahn gespritzt. Die Substanz reichert sich im Knochensystem an
und sendet Strahlen aus. Diese Strahlen können mithilfe einer
Gammakamera als Bild aufgenommen werden. Die Bilder werden in bestimmten
zeitlichen Abständen Aufnahmen vom ganzen Körper gemacht. Das
Arzneimittel zerfällt nach kurzer Zeit und wird über die Nieren
ausgeschieden.
Die MRT ist ein bildgebendes Verfahren. Man kann mithilfe von
Radiowellen und Magnetfeldern Schnittbilder von Körperregionen
anfertigen, ohne Einsatz von Röntgenstrahlen. Schon kleine Tumore können
im MRT entdeckt werden. Strukturen, die einen geringen Wassergehalt
haben, wie z.B. Knochen, oder luftreiche Regionen wie die Lunge stellen
sich dagegen im MRT nicht so gut dar.
Besonders durch die Probeentnahmen
während der Bronchoskopie kann die genaue Tumorart festgestellt werden.
Die anderen Untersuchungen dienen der Ermittlung der Ausbreitung der
Erkrankung.
Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in unserer Tumorkonferenz von
Vertretern aller beteiligten Fachabteilungen besprochen. Daraufhin wird
ein für Sie individuell zugeschnittener Behandlungsplan ausgearbeitet.
Die Art der Therapie wird auch entsprechend Ihrem aktuellen
Gesundheitszustand vorgenommen. Deshalb kann es vielleicht auch sein,
dass für Sie eine andere Behandlung vorgesehen ist, als für ihren z.B.
ebenfalls erkrankten Nachbarn. Das Ergebnis der Tumorkonferenz wird dann
mit Ihnen und auf Wunsch in Anwesenheit Ihrer Angehörigen oder einer
vertrauten Person ausführlich besprochen.
Für eine operative Therapie kommen im allgemeinen die frühen Stadien eines Lungenkarzinoms in Frage.
Es gibt verschiedene Operationstechniken, je nach Größe und Lage des Tumors. Beginnend mit der Teilentfernung eines Lungenlappens bis hin zur gesamten befallenen Lungenhälfte. Prinzipiell wird versucht, möglichst viel Lungengewebe zu erhalten. Dazu stehen plastische Verfahren am Bronchialbaum bzw. der Lungenschlagader zur Verfügung.
In bestimmten Fällen geht der Operation eine Chemotherapie voraus oder eine Chemo- bzw. Strahlentherapie schließt sich der Operation an.
Andere Therapieoptionen sind entweder die Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie oder die alleinige Gabe von Chemotherapeutika.
Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen aber alles im Einzelnen erläutern und Ihnen bei jeder Therapieform mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Damit Sie nach den neuesten medizinischen Kenntnissen bei garantiert
gleichbleibender Qualität behandelt werden, richtet sich die Therapie
nach den aktuellsten Leitlinien:
Interdisziplinäre S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und der Deutschen Krebsgesellschaft
Jeder Patient, bei dem
der Tumor vollständig entfernt wurde, erhält bei Entlassung aus dem
Lungenkrebszentrum einen Tumornachsorgepass. Desweiteren einen
Arztbrief, in dem die genauen Kontollintervalle, mit den dazugehörigen
Untersuchungen (z. B. klinische Untersuchung, Röntgen, Bronchoskopie),
aufgeführt sind. Die Nachsorge erfolgt in der Regel durch den
betreuenden Hausarzt. Das Lungekrebszentrum erhebt nach Einwilligung
durch den Patienten über 10 Jahre die Nachsorgedaten der Patienten. Dies
dient der Qualitätskontrolle und unterstützt die betreuenden Ärzte bei
der leitliniengerechten Durchführung der Nachsorge.
Die Nachsorgeuntersuchungen finden in regelmäßigen Abständen bei Ihren Haus- bzw. Facharzt statt.