Das Kürzel AEMP steht für "Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte" - so der offizielle Name laut DIN-Norm - und ist ein unentbehrlicher Dienstleister für
die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter im Krankenhaus. In der AEMP des Caritas-Krankenhauses werden in einem Aufbereitungsverfahren
alle Medizinprodukte, die steril bei einem Patienten zur Anwendung kommen und
zur mehrmaligen Aufbereitung zugelassen sind, maschinell gereinigt und
desinfiziert, verpackt und sterilisiert. Dabei kann es sich um eine einfache
Schere handeln, die bei einem kleinen Verbandswechsel benutzt wird, oder um ein
hoch komplexes Instrumentarium, das im Operationssaal eingesetzt wird. Aufbereitet werden sämtliche Medizinprodukte von der Risikostufe A
"Unkritisch" bis zur Risikostufe B. Die Aufbereitung der "kritisch-C"-Produkte findet zurzeit extern statt.
Die Anforderungen an die AEMP sind in den letzten Jahren durch anspruchsvolle
OP-Techniken und höhere Hygienestandards stetig gestiegen. Auch das Personal
muss diesen Anforderungen gerecht werden. Daher muss jeder Mitarbeiter, der an
der Aufbereitung von Medizinprodukten beteiligt ist, seine fachliche
Qualifikation durch Fachkundekurse mit abschließender Prüfung nachweisen.
Die AEMP setzt
die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sowie des Bundesinstituts für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) um. Wir werden jährlich
durch den TÜV Rheinland nach der DIN EN ISO 13485:2016 zertifiziert. Die Leistungen der AEMP stehen auch externen Kliniken und Praxen zur
Verfügung.
Ausräuchern, beweihräuchern und räuchern - die Verwendung
von Rauch bei Krankheiten ist der erste Hinweis auf die Erkenntnis des
Menschen, dass es in der Luft und an Oberflächen (z.B. von
Operationsinstrumentarium) etwas geben könnte, was den Heilungsprozess
behindert, ohne dass es früher das Wissen von Mikroorganismen gab. Hierfür
musste erst das Mikroskop erfunden werden, unter dem kleinste Partikel auf
einmal "zum Leben erwachten".
Die Anfänge
der Sterilisation für die Medizin werden auf den Begründer der
Mikrobiologie,
Louis Pasteur, zurückgeführt, der im 19. Jahrhundert feststellte, dass
durch Erhitzen eine Abtötung von Mikroorganismen erfolgt
(Pasteurisierung). Der nächste
Schritt in der Technik war, die Erhitzung mit Sattdampf durchzuführen,
was
niedrigere Temperaturen erlaubte, da der heiße Dampf sich an alle
erreichbaren
Stellen des Gutes legte und so die Abtötung von Mikroorganismen
gewährleistete.
Dieses Prinzip führte zu den heutigen Dampfsterilisatoren, welche in der
AEMP heute das Standardgerät zur Sterilisation darstellen. Dabei werden die Instrumente und Medizinprodukte nach der Reinigung zunächst in Siebe und Container gepackt und danach auf großen
Transportwagen in die beiden raumhohen Sterilisatoren geschoben und
dort ca. eine Stunde lang bei 134 Grad dampfsterilisiert.
Thermolabile Geräte, wie etwa Endoskope, dürfen nur bis maximal 60 Grad gereinigt und desinfiziert werden. Die Aufbereitung dieser Produkte der Risikogruppe "Kritisch-C" findet zurzeit extern statt.
Der gesamte Prozess in der AEMP wird außerdem permanent am Computer dokumentiert und
überwacht. Mehr Information zur AEMP im Caritas.
Qualitätssicherung
Der hohe Qualitätsstandard der AEMP des
Caritas-Krankenhauses wird regelmäßig überprüft und vom TÜV Rheinland im Rahmen
der Zertifizierung nach der DIN EN ISO 13485:2016 bestätigt. Die AEMP setzt
die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sowie des Bundesinstituts für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) um. Es dürfen sämtliche Medizinprodukte von der Risikostufe A "Unkritisch" bis zur
Risikostufe B "kritisch" aufbereitet werden. Dabei umfasst das Qualitätsmanagement neben technischem
Equipment und qualifiziertem Personal die innerbetriebliche
Organisation, Darstellung, Dokumentation und Kontrolle der einzelnen
Prozessabläufe, Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie bauliche
Gegebenheiten. Durch die umfassende Beobachtung und Bewertung dieser
Komponenten durch unseren Qualitätszirkel wird Qualität messbar gemacht.
Die daraus entstehenden Ergebnisse werden für den kontinuierlichen
Verbesserungsprozess genutzt. Das Qualitätsmanagement gewährleistet die Sicherheit der
Medizinprodukte (Patientensicherheit) und der hygienisch korrekten
Arbeitsabläufe (Mitarbeitersicherheit).
Zerlegen, reinigen, desinfizieren
Der Arbeitsprozess in der AEMP beginnt, nachdem die kontaminierten
Medizinprodukte im unreinen Raum der AEMP angeliefert werden. Diese
werden dann von qualifizierten Mitarbeitern in ihre einzelnen
Komponenten zerlegt, und in den Reinigungs- und Desinfektionsgeräten
(RDG) gereinigt und desinfiziert. Die AEMP des Caritas-Krankenhauses
verfügt über mehrere Reinigungs- und Desinfektionsgeräte, deren
Prozessleistungsfähigkeit jährlich durch eine Validierung (Überprüfung
auf Reproduzierbarkeit der Prozesse) überprüft wird. Darüber hinaus
sichern tägliche, wöchentliche und monatliche Routinekontrollen diese
Ergebnisse ab.
Sortieren, pflegen, zusammensetzen, verpacken
Nach dem Reinigungsvorgang werden alle
Medizinprodukte im so genannten Reinraum nach ihrer Zugehörigkeit
sortiert, auf Sauberkeit überprüft und mit Spezialöl gepflegt. Zur
Feststellung, welches Instrument zu welchem Set oder Container gehört,
sind in der AEMP sämtliche Medizinprodukte EDV-technisch erfasst und in
Packlisten hinterlegt. Jedes verpackte Produkt wird mit einem Etikett
versehen, das den Inhalt klar definiert und die Produktionsdaten
eindeutig festhält.
Sterilisieren
Nach dem Verpacken gelangen die Medizinprodukte in die Sterilisatoren
und werden dort zu sterilen Produkten. Auch diese Großgeräte arbeiten
ausschließlich mit validierten Arbeitsprozessen und unterliegen
regelmäßigen Kontrollen. Die AEMP im Caritas-Krankenhaus arbeitet mit dem fraktionierten Vakuumverfahren,
kurz Dampfsterilisation genannt, bei 134° Celsius.